News     News Archiv     Agenda     Agenda Archiv     


Innovation - Coaching

Was ist die Triebkraft der Innovation?
(08.Apr 2005)

Interessante Erkenntnisse zu dieser und anderen Fragen aus einem Besuch der Erfindermesse in Genf.

Im Zug, auf dem Weg zurück nach Hause, versuche ich meine Eindrücke zusammen zu fassen und zu ordnen.
Was habe ich gesehen? Wer hat was erfunden? Aus welchem Land? Aus welcher Region? Was treibt diese Leute an?

Bei allen Erfindungen steht ein Bedarf zugrunde. Hier ein paar Beispiele von Einleitungen zu den Erfindungen:
Für die Herstellung von …. braucht es Heizenergie auf tiefem Niveau, ca. 40°C. Unser Land ist sehr sonnig und wir haben uns überlegt, wie dieser Energiebedarf mit Sonnenenergie gedeckt werden kann.
Die Emissionen von Dieselmotoren sind schädlich. In unserem Land gibt es oft grosse Distanzen zwischen zwei Reparaturwerkstätten. Wie können wir die Emissionen verringern und gleichzeitig den Wartungsbedarf tief halten?
Ich möchte am PC arbeiten, meine Hände sind aber so unbeweglich, dass die Bedienung der Tastatur bzw. der Maus unmöglich ist. Wie kann ich trotzdem am Computer arbeiten?
In unserer Region ist sauberes Wasser knapp. Wie kommen wir billig, schnell und überall zu sauberem Wasser?
Und viele, viele andere mehr!

Das heisst:
“Ohne Bedarf, keine Innovation, keine Erfindung!”

Eine andere Beobachtung betrifft die Art der Erfindungen, ihrer Tragweite und ihrer Energie. Manche bieten etwas, das einem ganzen Volk oder einer ganzen Region eine Verbesserung des Alltags ermöglichen kann. Andere bieten einfach eine Alternative, die lediglich die Wahl einer optimaleren Lösung ermöglicht. Andere noch, sind weitere Erleichterungen in einem Leben, wo bereits nichts fehlt.

In Genf werden die Aussteller per Staatsangehörigkeit gruppiert. Würde man anstelle dieser Ordnungsgrösse die Erfindungen zum Beispiel nach:
Erfindungen zur Deckung von Grundbedürfnissen des Lebens
Erfindungen zur Verbesserung der Gesundheit im Sinne der Prävention
Erfindungen für ein besseres Leben von Behinderten
Hedonistische Erfindungen. Das Leben ist schön, könnte aber noch schöner werden.
bräuchte man praktisch keine Umstellung vorzunehmen. Damit zeigen die Erfindungen den Zustand der jeweiligen Gesellschaft und ihre Prioritäten auf.

Dort wo eine neuartige Vorrichtung zur Öffnung von Austern vorgezeigt wird, stehen die Leute nur während der theatralischen Demonstration herum. Ansonsten geht von diesem Stand keine Anziehungskraft aus. Die Erfindung geht nicht von einem weitverbreitetem Grundbedürfnis aus. Dass ein Franzose auf einer solchen Idee kommt, erstaunt es auch nicht weiter.

Anders vielleicht bei der deutschen und der CH-Delegation. Dort stehen Behinderten im Vordergrund. Allerdings steht nicht oder nicht mehr im Vordergrund, die primäre Einschränkung des Lebens durch Hilfmittel zu reduzieren. Es geht darum, wie können die Hilfmittel so verbessert werden, dass die Behinderung nicht mehr als solche wahrgenommen wird. Nicht so sehr von der betroffenen Person wie von den Aussenstehenden. Echtes Interesse wird vereinzelt in diesen Ständen gezeigt. Die Stimmung gleicht aber der eines Friedhofes.

Dort wo grundsätzlichere Probleme angegangen werden, stehen eher die Leute, schauen nach. Dort entstehen rege Diskussionen. Dort herrscht Leben. Dort ist Energie. Schaut man die Landesfahnen an: Iran, Malaysia, Taiwan.

Und nun meine zweite Feststellung:
“Wir müssen uns mehr den Themen widmen, die die Grundbedürfnisse der Menschen decken helfen. Dann wird es endlich auch bei uns vorwärts gehen, denn dort ist das Leben!”

Sind Sie interessiert eine tragfähige Innovationskultur in Ihrer Firma aufleben zu lassen?
Dann nehmen Sie mit mir Kontakt auf!
Tel.: 044 9404642
e-mail: jprickli@JPR.ch

Ich freue mich auf Sie.

JPR Concepts & Innovation
Jean-Pierre Rickli
 



 Zurück