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Energie+Umwelt

Nahrung ist Energie
(14.Nov 2005)

Diese Binsenwahrheit wird jedem bei einem Besuch einer der zwei schweizerischen Zuckerfabriken wieder voll bewusst.

In Frauenfeld und in Aarberg zusammen werden aus einheimischen Zuckerrüben etwa 2/3 unseres Bedarfs an Zucker produziert.
Was bedeutet es Mengen und Energie mässig?

In jeder der zwei Fabriken werden während der 4-monatigen Kampagne, rund um die Uhr, 7 Tage in der Woche, 9000 Tonnen Rüben pro Tag verarbeitet.

Der durchschnittliche Zuckergehalt der Rüben beträgt 16 bis 17%, die sich wie folgt aufteilen:
1% wird aus wirtschaftlichen Gründen nicht extrahiert
1% geht im Laufe des Prozesses verloren. Das Meiste davon muss man aus dem Prozesswasser in die Kläranlage beseitigen.
14 bis 15% gehen somit als Dünnsaft in die weitere Verarbeitung, wobei nur die Hälfte herauskristallisiert wird und als Zucker in den Verkauf kommt. Die anderen Hälfte verbleibt in der dickflüssigen Lösung, Melasse genannt, welche industriell verarbeitet werden kann.

Somit fallen pro Tag rund 7600 Tonnen an Rückständen an. Aus wirtschaftlichen wie aus Umweltschutzgründen ist eine Wiederverwertung notwendig.

Beispiele sind:
die an den Rüben haftende Erde wird aus dem Waschwasser herausgenommen und als wertvoller Humus verkauft. Dadurch wird auch die Kläranlage entlastet.
die "mitgelieferten" Steine werden aussortiert und Baugeschäfte zur Verfügung gestellt. Etwa 30 Tonnen fallen pro Tag an.
die ausgelaugten Rübenschnitzel werden gemahlen und getrocknet. Dank dem restlichen Zuckergehalt sind sie ein hochwertiges Futtermittel.
der anfallende Kalk wird gepresst und dient als wertvolles Düngemittel.

In Frauenfeld ist man stolz darüber, pro Kilogramm produzierter Zucker mit etwas weniger als einer kWh Energie auskommen zu können. Dieser Wert gilt bei den Zuckerrüben-Verarbeitern als Spitze.
Bei einer durchschnittlichen Tagesproduktion von 675 Tonnen Zucker, sind es immerhin ungefähr 675000 kWh Energie pro Tag, welche benötigt werden. Zu einem Teil als Strom, zum anderen Teil als Wärme über Gasbrenner. Da lohnt es sich eine voll optimierte Anlage zu fahren und jeden Verbraucher genau unter die Lupe zu nehmen.

Denken wir beim nächsten Zucker-Einkauf daran! Konzentrierte Nahrungsenergie braucht einen entsprechend hohen Energieeinsatz für ihre Bereitstellung!

Herzliche Grüsse.

JPR Concepts & Innovation
Jean-Pierre Rickli

Tel.: 044 9404642
e-mail: jprickli@JPR.ch
 



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