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Energie+Umwelt

Windenergie: Realistische Erwartungen
(16.März 2007)

Immer wieder findet man in der Presse Hinweise darüber, wie gross der Beitrag der Windenergie sein kann. Manche gehen so weit, dass eine Elektrizitäts-Selbstversorgung dank Windenergie versprochen wird.

Was soll man davon halten?

Ganz besonders im Wahljahr ist Vorsicht geboten denn es wird uns oft das Blaue vom Himmel versprochen.

Schauen wir uns an, was eine Analyse der Betriebsdaten von installierten Anlagen in Grossbritannien an den Tag gebracht hat:
Anlagen auf dem offenen Meer sind viel versprechend.
Anlagen auf dem Festland können durchaus interessant sein. Allerdings nur weit weg von besiedelten Gebieten. Dort wird der Windstrom nicht durch Hochhäuser, andere Bauten oder durch aufsteigende Warmluft gestört.
Die meisten Anlagen wurden mit Kapazitätsfaktoren von 30% geplant. D.h. mit einer Jahresproduktion von 30% der in einem Jahr (8760 Stunden) theoretisch möglichen Kilowattstunden.
In Wirklichkeit, weisen verschiedene Anlagen Kapazitätsfaktoren von 19% sogar nur 9% aus. Der nationale Jahresdurchschnittswert liegt bei 28.4%, im Sommer bei 15%.
Leistungsunterschiede von 70% innerhalb 70 Stunden gelten als Norm. Die Leistungsvariation im Januar über die letzten 12 Jahre lag bei 94%.

Eine Übertragung dieser Erfahrungen auf unseren Verhältnissen in der Schweiz kann sicher nicht eins zu eins geschehen. Folgende Schlussfolgerungen gelten jedoch auch klar für uns:
Die Windenergie ist eine Form unter vielen anderen.
Windenergie darf nicht einseitig auf Kosten der anderen erneuerbaren gefördert werden.
Die allgemein geplanten Produktionszahlen sind oft sehr, sehr optimistisch und im Alltag kaum erreicht.

Quelle: Renewable Energy Foundation (REF)

JPR Concepts & Innovation
Jean-Pierre Rickli

e-Mail: jprickli@JPR.ch
 



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